Urlaub mit Folgen - Teil 15

Veröffentlicht auf von Ghost

Doreen tut was er sagt und schließt die Augen. Sie merkt, wie Yusuf seine Lippen ganz langsam und vorsichtig an ihre drückt. Bis jetzt findet sie noch alles himmlisch. Dann versucht Yusuf seine Zunge in ihren Mund zu schieben. Aber Doreen schreckt zurück und macht sich von Yusuf los. Dieser sieht sie voller Verständnis an.

„Du möchtest das nicht?“ sagt er. Doreen ist wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt und antwortet: „Noch nicht. Ich meine nicht so schnell.“

Yusuf nickt. Er nimmt ihre Hände in seine und sie schauen sich lange Zeit in die Augen.

Doreen fängt plötzlich an zu reden: „Yusuf. Ich glaube ich…“

Er will ihr helfen und fragt: „Hast du dich etwa verliebt?“

„Ja. In dich.“

Und wieder schaut er ihr ganz tief in die Augen. Nur dieses Mal findet es Doreen einfach toll. Sie hält seinem Blick stand und schaut auch in seine Augen. Dann fängt sie an zu lachen und schwimmt weg. „Fang mich!“ ruft sie.

Yusuf hat sie sehr schnell wieder ein und nimmt sie fest in seinen Arme. Dann gibt er ihr einen langen Kuss. Dieses Mal lässt es sich Doreen gefallen. Sie findet es einfach himmlisch.

„Wollen wir noch etwas am Strand entlang laufen?“ fragt Yusuf.

Doreen überlegt eine Weile. Am Strand könnte er ja plötzlich ein anderes Gesicht zeigen.

„Ja klar. Laufen wir noch ein Stück.“, antwortet sie dann und beide schwimmen zum Strand.

„Wo hast du deine Sachen?“ fragt Yusuf.

„Ich habe keine Sachen. Jedenfalls nicht hier.“ Er nimmt sie an die Hand und führt sie zu seiner Liege. Dort beginnt er, sie mit seinem Handtuch abzutrocknen. Dabei schauen sie sich ganz tief in die Augen und sagen kein Wort. Als Doreen fertig ist, trocknet sie Yusuf ab. Dann packt er seine Sachen zusammen und sie laufen etwas am Strand entlang.

Yusuf hat Durst bekommen und will Doreen auch etwas spendieren. Sie setzen sich in sein Lieblingslokal und er bestellt für beide einen Tee. Mit dem Tee trinken sie Brüderschaft und Yusuf bekommt einen Schwab auf seine Hose. Beide lachen so laut, dass alle Leute zu ihnen kucken. Yusuf will sich rächen und schneidet eine hässliche Grimasse. Dann legt er etwas Geld auf den Tisch und sie gehen wieder in Richtung ihres Hotels.

„Halt!“ sagt Doreen plötzlich. „Da vorne liegen meine Eltern.“

Yusuf sagt darauf nur. „Na und?“ und will weiter laufen.

Doreen hält ihn an seinem Arm zurück. „Hey. Sie dürfen uns nicht sehen. Jedenfalls nicht privat zusammen. Die haben es drauf und schwärzen dich beim Chef an.“

Yusuf zieht seine Augenbrauen hoch und fragt: „Würden sie das echt machen? Nur wegen…? Ja wegen was eigentlich?“

„Keine Ahnung. Aber es ist besser, die Sache so geheim wie möglich zu halten.“

„Ist gut.“ Sie gehen durch ein anderes Hotelgelände und sind dann auch in ihrem Hotel gelandet. Yusuf lässt plötzlich ihre Hand los. „Wir sind jetzt einfach nur flüchtige Bekannte. Mein Chef darf das hier nicht mitbekommen. Ich werde sonst gefeuert.“

Doreen nickt und will gehen. Yusuf hält sie fest und sieht ihr noch einmal tief in die Augen. Erst dann geht er auf sein Zimmer. Er muss sich für seine Schicht fertig machen.

Doreen sucht das Hotelgelände ab und findet Marika. Sie sitzt bei einem Mädchen, das sie wohl gerade erst kennen gelernt hat. Sie fast allen Mut zusammen und geht auch mit hin. Marika macht es ihr einfach und fragt: „Auch mal wieder im Lande?“

Doreen sagt nur: „Seit eben.“

Das andere Mädchen bietet ihr einen Platz auf der Decke an. Sie unterhalten sich dann über alle möglichen Themen.

Nach einiger Zeit kommen dann auch die Eltern ins Hotel und Doreen macht sich für das Abendessen fertig. Das dauert heute besonders lang bei ihr. Während dem Duschen pfeift sie munter vor sich hin. Mit ihren Haaren gibt sie sich besonders viel Mühe. Dann steht sie vorm Kleiderschrank und weiß nicht, was sie anziehen soll. Aber nach langem Überlegen entscheidet sie sich für ihre Jeans, ein enges T-Shirt und die weißen Schuhe.

„Zieh die lange Hose aus Mädchen.“, schimpft die Mutter, als sie Doreen abholen will.

Aber Doreen fühlt sich zu alt, um sich in ihre Sachen reinreden zu lassen. Sie entgegnet: „Ist doch egal. Du musst doch nicht schwitzen.“

Nach dem Essen sitzen Marika und Doreen wieder an der Bar. Doreen ihr Vater hat ihr endlich ein bisschen Geld gegeben, so dass sie sich auch mal etwas zu trinken kaufen kann.

Heute hat sie so lang an der Mutter herumgeredet, bis diese ihren Bruder mitgenommen haben. Nun sitzt sie an der Bar und redet mit Marika oder schaut Yusuf bei seiner Arbeit zu.

Marika sagt plötzlich: „Ihr habt euch im Wasser geküsst.“

Doreen bekommt einen leichten Schreck. „Ihr habt uns gesehen?“ fragt Doreen.

„Alex musste noch nicht arbeiten. Er wollte euch beobachten. Wir haben am Strand gesessen, auf einer Liege. Als ihr dann am Rauskommen wart, sind wir schnell abgehauen.“

Doreen weiß erst einmal nicht, was sie darauf sagen soll. „Ihr seit ja richtig fies. War übrigens geschickt eingefädelt von deinem Alex.“

Marika tut als wäre sie entsetzt. „Was heißt hier eingefädelt? Und dann auch von Alex.“

„Gib es doch auf. Yusuf hat mir alles gebeichtet. Ich weiß alles. Hast du aber Glück gehabt, dass du von der ganzen Sache nichts gewusst hast.

„Was möchtest du trinken?“ fragt Yusuf mitten im Gespräch.

„Ich hätte gern ein Sodawasser.“ Und schon holt ihr Yusuf ein Glas Wasser. Als Doreen bezahlen will, nimmt er das Geld nicht an.

Marika fängt an, sich aus der ganzen Sache einen Spaß zu machen: „Bei euch hat es aber mächtig gewaltig gefunkt. Und du wolltest ihn nicht einmal kennen lernen. Stell dir mal vor, was dir da entgangen wäre.“

„Stimmt. In der Beziehung scheint dein Alex ein glückliches Händchen zu haben.“

„Nun hör aber auf. Das ist nicht mein Alex. Ich habe ihn schließlich nicht gekauft.“ So ärgern sie sich den ganzen Abend. Und dann punkt elf Uhr stehen die Eltern von Doreen an der Bar und wollen sie mitnehmen. Ihr Bruder muss ja schließlich ins Bett.

„Ich komm dann nach.“, vertröstet sie die Mutter.

„Aber höchstens noch zehn Minuten. Länger nicht.“

„Geht klar.“

Als die Mutter weg ist, ruft sie Yusuf zu sich heran. Sie will ihm auch eine gute Nacht wünschen. Zu ihrem Glück fällt in diesem Moment der Strom an der Bar aus und sie kann ihm ihren Gruß noch ins Ohr flüstern. „Gute Nacht. Bis morgen.“, sagt sie und er drückt ihr noch einen Kuss auf die Wange. Dann geht sie ohne sich noch einmal umzudrehen.

Heute schreibt sie in ihr Tagebuch:

 

Der Tag war echt super. Obwohl er eigentlich ziemlich mies angefangen hat. Ich war total unausgeschlafen und mies gelaunt. Am Strand konnte ich dann weiter schlafen. Zum Mittag sind meine Familie und die von Marika heute mal gemeinsam gegangen. Ich konnte endlich mal wieder Bratkartoffeln mit Spiegelei essen. Das war gut. Nach dem Essen hat mich Marika ganz schön reingelegt. Das dachte ich jedenfalls. Dabei hat sie von der ganzen Sache auch nichts gewusst. Ich habe Yusuf kennen gelernt. Und ich glaube, es hat mich zum ersten Mal so richtig erwischt. Er wollte mich gleich so richtig küssen und konnte es nicht glauben, dass ich das noch nie gemacht hatte. Aber er war sehr nett und beim zweiten Anlauf hat es auch funktioniert. Ich glaube wirklich, ich habe mich in ihn verliebt. Mir kommt es vor, als hätte ich Schmetterlinge im Bauch. Ich glaube fast, ich kann heute Nacht nicht richtig schlafen. Aber man sollte es doch wenigstens versuchen. Gute Nacht Yusuf.

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