Lewis Wallace - "Ben Hur"

Veröffentlicht auf von Ghost

O weh, was habe ich für ein dummes Gesicht gemacht, als mir ausgerechnet "Ben Hur" von Weltbild zugeschickt wurde.

Die alte Sammelreihe war abgelaufen und eine neue wurde mir auf diese Weise vorgeschlagen.

Ausgerechnet Ben Hur. Sofort kamen mir diesen dämlichen Römerfilme in den Sinn. Mit den Bildern von sich sinnlos niederschlachtenden Männern in irgendwelchen Arenen oder die Bilder von stürzenden und schreienden Pferden bei irgendwelchen Wagenrennen.

Heute kann ich nicht mal sagen, warum ich es nun doch gelesen habe. Ich denke, es war schon sowas wie Neugierde...

Was soll ich sagen, das Buch ist wie immer viel besser als die Filme. Tiefgreifender eben und genauer. Der Leser erfährt mehr von den Hintergründen und Geschehnissen und vor allen Dingen scheint das kirchentechnisch alles einen Hintergrund zu haben.

Also, zunächst einmal wird der Heiland geboren. Also Jesus. Gut, die Story war etwas anders, als ich es aus dem Ethikunterricht her kannte, aber was solls. So jedenfalls war sie runder, schlüssiger und hatte vor allen Dingen einen Fortgang. Hier war nicht nach der Geburt dieses kleinen Jungen schluss.

Dann liest man von zwei jungen Männer, die unterschiedlicher nicht sein können. Der eine ein Jude und der andere ein Römer. Sie streiten sich, weil man zwischenzeitlich verschiedene Meinungen entwickelt hat. Und man geht im Streit auseinander.

Dem Juden wiederrum passiert dann ein Missgeschick, welches der Römer zum Anlass nimmt, seine Macht zu präsentieren. Der Jude muss auf eine Galeere, wärend sich der Römer dessen nicht unerhebliches Vermögen unter den Nagel reist und Mutter und Schwester so gründlich weg sperrt, dass man sie nie wieder finden soll.

Der Jude überlebt die Galeere und rettet sogar noch einen Römer. Der Römer adoptiert diesen Juden nun und schon kann der Jude daran gehen, seine ursprünglichen Pläne in die Tat umzusetzen. Es folgen also militärische Ausbildung, gesellschaftliche Ehren und vor allen Dingen, auch die Rache an dem ehemaligen Freund. Er lässt ihn sich blamieren bis auf die Knochen. Und weiter noch, er macht ihn zum Grüppel.

Auch Mutter und Schwester findet er wieder. Wobei das eine Geschichte für sich war, so oft wie sie aneinander vorbei gelaufen sind und sich gegenseitig nicht erkannt oder bemerkt haben.

Und zum Schluss hängt Jesus dann am Kreuz, wie man es wieder von der Bibel her kennt. Allerdings kenne ich nun auch die Hintergründe davon. Warum er ans Kreuz genagelt wurde und solche Sachen. Diese Lücke hatte mich vorher schon irgendwie gestört.

Nun ja, so schlecht war das Buch also nicht. Ich gebe dann also diesem Sammelband auch eine Chance. Mit dem Unterschied, dass ich die Bücher hier in meinem Blog wohl auch besprechen werden. :-))

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